Stefanie, was haben Kreativität und Algorithmen gemeinsam?
Algorithmen sind im Kern etwas sehr Kreatives. Man hat ein Problem gegeben, zu dem man einen Lösungsweg finden muss. Das Finden eines möglichst eleganten Weges kann ein sehr ein kreativer Prozess sein, insbesondere wenn man verschiedene abstrakte Betrachtungsweisen des Problems verbinden muss.
Wie hat die Ausstellung "Interaktive Installation" von Thomas Brenner dieses Thema verarbeitet?
In der Ausstellung wurde die Reduktion von Menschen auf Daten thematisiert. Beispielsweise wurden aus Eckdaten einer Person (Alter, Geschlecht, Gewicht, Größe) ein virtuelles Spiegelbild, ein Avatar erzeugt. So wurde sehr schnell sichtbar, dass durch diese Reduktion Vielfalt verloren geht und unterschiedlichste Personen gleich erscheinen.
Diese Ausstellung hat Technologie einbezogen und daraus Kunst entwickelt. Geht es auch anders herum?
Dass Technologie die Kunst beeinflusst, steht außer Frage. Ein Beispiel hierfür ist die Ausstellung der Pfalzgalerie Kaiserslautern "Ohne Schlüssel und Schloss? Chancen und Risiken von Big Data". Zudem wurden in der Diskussionsrunde verschiedene Techniken angesprochen, die Einzug in die Kunst gehalten haben (z.B. Ausstellung via VR-Brille).
Wo siehst du deinen konkreten Beitrag in der Verständigung der Disziplinen?
In Gesprächen. Dabei geht es nicht nur darum, im öffentlichen Diskurs ansprechbar zu sein, sondern auch ganz unmittelbar im persönlichen Gespräch. Hier ist es genauso wichtig dem anderen zuzuhören wie das eigene Fachgebiet möglichst verständlich näher zu bringen.
Was hast du aus der Talkrunde für dich mitgenommen?
Das große Interesse der anderen Podiumsgäste, des Künstlers, aber auch des Publikums an Digitalisierung, Chancen und Gefahren, die sich daraus ergeben. Dieses Treffen hat mich darin bestärkt, auch die Wissensvermittlung im Bauhaus.MobilityLab, die wir durch verschiedene Aktionen angehen wollen, noch intensiver zu unterstützen.
Eindrücke von Diskussionsveranstaltung und Ausstellung:
(Fotos: Thomas Brenner)