Um einen signifikanten Beitrag zur urbanen Transformation zu leisten, muss das produzierte Wissen über die Ebene eines Gebäudes, einer Straße oder eines kleinen Stadtteils hinausgehen, in dem die Experimente durchgeführt werden. So entsteht ein Konflikt zwischen experimentellen Grenzen und der Stimulierung breiterer Implikationen. Das Problem der Skalierung wurde in der Reallaborforschung erkannt, aber bisher kaum systematisch erforscht. In ihrem Aufsatz näherte sich Luise Kraaz dieser an und wandte die Typologie der Amplifikationsprozesse nach Lam et al. (2020) am Beispiel des Bauhaus.MobilityLab an. Die Typologie ermöglicht es, Skalierungsprozesse im Reallabor zu identifizieren und zu systematisieren. Durch eine klassische SWOT-Analyse wurden die Prozesse zudem evaluiert.
Die Analyse am Bespiel des Bauhaus.MobiliyLab belegt, dass die "Typologie der Amplifikationsprozesse" nützlich ist, um das Skalierungspotenzial von Reallaboren zu identifizieren und zu systematisieren. Die Auswertung zeigt auch, dass eine frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Skalierungspotenzial sinnvoll ist, wenn mögliche Hindernisse identifiziert und Verbesserungen vorgenommen werden können. Dies entspricht dem iterativen Charakter von Reallaboren, um die Organisation und Durchführung von Experimenten immer wieder zu überdenken und ggf. anzupassen. Die Amplifikationsprozesse nach Lam et al. (2020) sind sehr generisch definiert und finden auch in anderen Bereichen der Innovationsforschung Anwendung.
Der Aufsatz erschien im Urban Planning Journal, einem international renommierten Open Access-Fachjournal im Bereich Stadtplanung.
Originalpublikation
Kraaz, L., Kopp, M., Wunsch, M., Plank-Wiedenbeck, U. (2022): The Scaling Potential of Experimental Knowledge in the Case of the Bauhaus.MobilityLab, Erfurt (Germany)